Familienliebe: geht nicht ohne

FAMILIENLIEBE – geht nicht ohne…

Werte

Liebe Eltern, liebe Fürsorgende,

Werte stehen für das, was uns wertvoll ist, was wir „gut“ finden: für unser Leben, für unser Miteinander. Zum Beispiel: Achtsamkeit, Ehrlichkeit, Fairness, Mitgefühl ...

Bewusst oder unbewusst weisen Werte den Weg für unser Verhalten. Sie stehen für unsere Überzeugungen. Auf ihrem Hintergrund beurteilen wir Situationen. Werte motivieren uns, etwas zu tun. Sie prägen Erwartungen, unser Engagement und die Freundschaften, die wir eingehen. Kurzum: unsere ganze Lebensgestaltung.

Werte sind der innere Kompass, der uns hilft, für uns selbst und unsere Familie einen guten Weg zu finden. Sie bilden die Entscheidungsgrundlage für unser alltägliches Handeln. Und sie unterstützen uns darin, unsere eigenen Vorstellungen vom Leben zu verwirklichen.

Werte in der Familie werden gelebt, vermittelt, in Frage gestellt, neu definiert. Sie gelten als Richtschnur bei Regeln und Vereinbarungen, werden mit Leben gefüllt und verhelfen zu gemeinsamen Glück.

Die folgenden Beispiele zeigen, auf welche Werte eine Familie sich einigen kann:

  • Wir treffen uns zum Essen, um Gemeinschaft zu erfahren und uns von Erlebnissen zu erzählen. Darum gibt es während der Mahlzeiten einen „Handyparkplatz“.
  • Jede*r packt im Haushalt mit an, damit Familie ein „Gemeinschaftsprojekt“ ist.
  • Es gibt wöchentlich einen gemeinsamen Fernseh-/Film- oder Spieleabend, um zusammen Freizeit zu verbringen.

Werte finden im Alltag statt:

Die eigene Wertorientierung ist die Grundlage von Leben, Liebe und Glaube in der Familie.

Werte können sich verändern. Blickt diesbezüglich mal auf euer eigenes Leben zurück … Und der Wandel setzt sich fort – auch wegen der Auseinandersetzung mit den eigenen Kindern, deren Ausrichtung und Überzeugungen sich nach und nach entwickeln.

Werte in den Blick zu nehmen, bleibt also bereichernd – ganz im Sinne von „LED“: Werte „Leben – Erläutern – Diskutieren“! - Der „Dreischritt“ für Familien, um das Leben miteinander zu gestalten. Um über das, was euch wichtig ist, im Austausch zu sein und miteinander achtsam umzugehen.

Ein paar Anregungen dazu, Werte spürbar werden zu lassen bzw. zur Sprache zu bringen, findet ihr in unserem heutigen Impuls.

Viel Freude dabei! Und auf wertvolle Zeiten miteinander!

Sucht euch aus der folgenden Aufzählung etwas aus, das euch im Familienalltag wichtig ist. Zu jedem Punkt findet ihr eine Anregung für eine gemeinsame Aktion.

(Entnommen der Aktion „Wundertüte Familie 3.0“ des Familienbundes der Katholiken in der Diözese Würzburg.)

Sich gegenseitig Gutes tun

Legt symbolisch reihum gute Wünsche für ein Familienmitglied in ein Geschenk. Die Vorherigen werden immer wiederholt: „Ich packe ein Geschenk für Mama und lege Freude hinein.“ „Ich packe ein Geschenk für Mama und lege Freude und einen Sonnenstrahl hinein.“ …
Das Geschenk wird pantomimisch weitergereicht. Und so werden nach und nach Geschenke für alle gepackt.

Hände, die mich stützen

Bei dieser stärkenden Übung geht ihr ganz achtsam miteinander um. Bildet einen Kreis. Ein Familienmitglied stellt sich mit geschlossenen Augen in die Mitte. Die im Kreis legen leise, behutsam und stützend ihre Hände auf den Rücken, die Arme oder Beine der Person in der Mitte. Die Person in der Mitte spürt der Stärkung nach und genießt sie einen stillen Augenblick. Anschließend kann sie die Zahl der stützenden Hände auch raten. Jede*r darf mal in die Mitte! Wenn ihr nur wenige seid, könnt ihr auch einzelnen Fingern nachspüren. Wie viele sind es wohl?

Gemeinsame Geschichte haben - einander vom Leben erzählen

Schaut miteinander alte Fotoalben, Fotobücher oder Bilder der Familie an – vielleicht auch Kinderbilder von euch Eltern. Dabei könnt ihr erzählen, welche begeisternden Gefühle und Erinnerungen bei euch aufsteigen, wenn ihr die Fotos seht. Erzählt euch gegenseitig Geschichten zu den Fotos. So macht ihr miteinander eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit. Und vielleicht schmiedet ihr sogar Pläne für die Zukunft, weil ihr Neues entdeckt, was euch gut tut.

Nähe, Kuscheln, Berührung - Schenkt euch „positive Wörter“

Mit guten Worten könnt ihr euch gegenseitig den Rücken stärken. Die Übung könnt ihr im Liegen auf einer Decke, dem Teppich oder auch im Sitzen durchführen. Schreibt einander mit dem Zeigefinger schöne Wörter auf den Rücken, wie zum Beispiel: Glück, Freude, Erfolg, Freunde, Vertrauen, Liebe …

Kinder, die noch nicht schreiben und lesen können, malen etwas Schönes, z.B. ein Herz, eine Sonne, eine Blume, ein Smiley … und sie bekommen etwas auf den Rücken gemalt. Wer liegt, versucht zu erraten, was geschrieben oder gezeichnet wurde.

Als Glaubensdetektiv*innen daheim unterwegs sein

Welche Gegenstände sind euch wichtig? Welche verbindet ihr mit eurem Glauben?

In eurer Wohnung findet ihr viele Gegenstände, die euch wichtig sind. Spielt einmal Detektiv*innen: Geht aufmerksam durch eure Wohnung und sucht Dinge, die ihr mit eurem Glauben verbindet. Werdet zu Glaubensdetektiv*innen! Lasst euch dazu ungefähr 15 Minuten Zeit. Zeigt euch anschließend gegenseitig die Gegenstände und erzählt einander, wieso sie für euch wertvoll sind!

Was euch im Miteinander wertvoll/ wichtig ist

Stellt euch vor, ein*e Reporter*in interviewt euch zu der Frage: Was ist euch wertvoll/wichtig?

Was würdet ihr antworten?

Alternativ könnt ihr auch unsere vorbereiteten Wertekarten ausdrucken und ausschneiden. Sucht euch anschließend aus allen Karten die Begriffe heraus, die ihr wichtig findet. Erzählt einander, warum ihr diesen Begriff nehmen wollt und was ihr jeweils damit verbindet. Ihr könnt auch eigene Wertekarten schreiben, auf den ihr jeweils notiert, was euch besonders wertvoll ist.

Und wenn ihr mögt, baut mit den Wertekarten ein Wertehaus, durch das ihr nachher die Reporterin führen könnt: Welche Karten bilden das Fundament? Welche nehmt ihr für tragende oder andere Wände? Welche bilden das Dach oder Fenster?

Wertekarten als PDF downloaden

Familie (er)leben – miteinander ins Gespräch kommen

  • Was euch wichtig ist …
  • Wovon ihr euch gerne erzählt …
  • Was ihr gerne in den Blick nehmt …

Wenn ihr nun eure Familie noch stärker in den Blick nehmen wollt - eure Geschichte, eure gemeinsamen Erinnerungen oder was euch wunderbar sein lässt - spielt das Spiel „Meine Familie ist eine Wundertüte“. Nur wenige Handgriffe sind nötig und ihr könnt loslegen. Spielkarten und Spielregeln findet Ihr hier:

Spiel „Meine Familie ist eine Wundertüte“

Entnommen der Aktion „Wundertüte Familie 3.0“ des Familienbundes der Katholiken in der Diözese Würzburg

Jesus,
Mit DIR ist das Leben bunt.
mit Jubelruf Arme ausbreiten
Alle sind willkommen.
mit offenen Armen die anderen anschauen und anlachen
Junge und Alte, Kleine und Große gehören dazu.
auf alle in der Runde zeigen
Wir probieren Vieles aus und spüren, was in uns steckt.
mit den Fingern in die Luft zählen und dann beide Fäuste ballen wie ein Sieger
Gemeinsam feiern wir das Leben.
Jubelsprung (gerne mit Jubelruf)
In allem richten wir uns an DIR aus.
Arme nach oben und nach oben schauen
Jesus,
in unserem Leben gibt es so viel zu entdecken.
eine Hand über die Augen und entdeckend umschauen
Das ist toll – ein großes Geschenk.
Daumen nach oben
Danke.
verneigen
Amen

Autor:
Markus Vogt, Referent im Fachbereich Ehe und Familie, Diözese Rottenburg-Stuttgart
© EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg

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